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Ærzte
Steiermark
|| 02|2014
promotion PAVK
Behandlung der peripheren
arteriellen Verschlusskrankheit
Richtlinien des Transatlantischen Konsensusdokuments
TASC II zur Therapie femoropoplitealer Läsionen
TASC-Typ Läsion
Therapie
Typ A
• singuläre Stenose von max. 10 cm Länge
• singuläre Obstruktion von max. 5 cm Länge
endovaskulär
Typ B
• multiple Stenosen oder Okklusionen von je max. 5 cm Länge
• singuläre Stenosen oder Okklusionen von max. 15 cm Länge, die
nicht die infragenuale Arteria politea einbezieht
• singuläre oder multiple Läsionen bei verschlossenen proximalen
Unterschenkelarterien zur Verbesserung des Einstromes in einen
distalen Bypass
• stark kalzifizierende Okklusionen von max. 5 cm Länge
• singuläre Stenosen der Arteria politea
vorwiegend endovaskulär
Typ C
• multiple Stenosen oder Okklusionen mit Gesamtlänge von max.
15 cm mit oder ohne starke Verkalkungen
• Restenosen oder Reokklusionen, die nach zwei endovaskulären
Behandlungen einer erneuten Therapie bedürfen
vorwiegend gefäßchirurgisch
Typ D
• Chronische komplette Okklusionen der AFC oder AFS von > 20 cm
Länge, die die Arteria poplitea einbeziehen
• Chronische komplette Okklusionen der Arteria poplitea und der
proximalen Gefäße der Trifurkation
gefäßchirurgisch
Behandlung der peripheren arteriellen Verschluss-
krankheit (PAVK) der Oberschenkeletage aus Sicht
des Gefäßchirurgen.
Die Therapie der PAVK stellt
durch die fortschreitende
Überalterung der Bevölke-
rung in den westlichen In-
dustriestaaten eine zuneh-
mende Herausforderung
für alle beteiligten medi-
zinischen Disziplinen dar.
Wie in allen Bereichen der
Medizin, in denen interdiszi-
plinäre Schnittstellen vorlie-
gen, ergeben sich auch bei
der Behandlung der PAVK
unterschiedliche therapeu-
tische Zugänge.
Eine Arteriosklerose findet
sich bei neunzig Prozent
der Bevölkerung im ho-
hen Alter. Bei einem Viertel
der Betroffenen entwickelt
sich auf dieser Grundla-
ge eine PAVK der unteren
Extremität. Wiederum ein
Viertel dieser PatientInnen
erleiden eine Progression
des Krankheitsgeschehens,
sodass eine therapeutische
Intervention erfolgen muss.
Die wichtigsten Risikofak-
toren für die Entstehung
einer PAVK sind Nikotinabu-
sus, Hypertonie und Stoff-
wechselerkrankungen.
Entscheidend für die Wahl
des therapeutischen Ver-
fahrens ist der Schweregrad
der Erkrankung. Nach wie
vor erfolgt die an der kli-
nischen Symptomatik orien-
tierte Einteilung nach FON-
TAINE in vier (fünf) Stadien:
Stadium I charakterisiert
eine Obstruktion ohne Sym-
ptomatik, Stadium IIa eine
Claudicatio mit beschwer-
defreier Gehstrecke über
200 m, Stadium IIb mit be-
schwerdefreier Gehstrecke
unter 200 m. Im Stadium
III tritt meist nächtlicher Ru-
heschmerz auf, im Stadium
IV liegen Gewebenekrosen
(trocken oder feucht) vor.
Die medikamentöse Thera-
pie unterstützt durch regel-
mäßiges Gehtraining und
Minimierung der Risikofak-
toren stellt in den Stadien
I und IIa die Basistherapie
dar. Im Stadium IIb liegt
in Abhängigkeit von Alter
und Mobilität der Patientin/
des Patienten eine relative
Interventionsindikation (en-
dovaskulär oder operativ)
vor. Eine Revaskularisation
sollte grundsätzlich in den
Stadien III und IV angestrebt
werden.
Da 50% der chronischen
Verschlüsse der arteriel-
len Strombahn der unteren
Extremität im femoropopli-
tealen Bereich liegen, ist
dieser Gefäßabschnitt der
häufigste Interventionsort,
gefolgt von Verschlüssen
der Beckenstrombahn und
der Unterschenkeletage.
Entscheidend für die Wahl
der Methode des rekon-
struktiven Verfahrens ist die
Morphologie des Gefäßver-
schlusses. Grundlage für
die Methodenwahl ist das
Transatlantische Konsen-
susdokument (TASC) in sei-
ner jeweils gültigen Fassung.
Auf Grund der Fortschritte
im Bereich der interventio-
nellen Gefäßtherapie haben
sich die Empfehlungen in