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Ærzte
Steiermark
|| 12|2016
Foto:
Forschung Steiermark
MUG, Creativ Collection
MEDIA BASED MEDICINE
Der Clowndoctor wirkt
Lachen erwachsene Patienten den Clowndoctor nur aus
Höflichkeit an? Mitnichten. Analysen mittels „facial action
coding system“, veröffentlicht in einer Studie der Universität
Zürich, ergaben, dass das Lächeln über den Clowndoctor
selbst bei Erwachsenen nahezu immer echt ist.
Auch Babys ab drei Monaten sind, so eine Wiener Studie,
bereits für den Humor der Rotnasen empfänglich – in In-
teraktion mit den Eltern.
Quelle:
DiePresse.com, 5.11.2016
Täglich bekommen Patient-
Innen von den Medien neue
„Sensationen“ aus der Welt
der Medizin aufgetischt:
Frisch publiziert
y
Human skin dendritic cell fate is differentially regulated by
the monocyte identity factor KLF4 during steady state and
inflammation.
J Allergy Clin Immunol. 2016; [OPEN
ACCESS
]https://forschung.medunigraz.at/fodok/suchen.publikationen_mug_autoren?sprache_in=de&menue_
id_in=400&id_in=&publikation_id_in=155125
Von: Jurkin, J; Krump, C; Köffel, R; Fieber, C; Schuster, C;
Brunner, PM; Borek, I; Eisenwort, G; Lim, C; Mages, J; Lang,
R; Bauer, W; Mechtcheriakova, D; Meshcheryakova, A;
Elbe-Bürger, A; Stingl, G; Strobl, H.
Forscherinnen und Forscher der Grazer Medizinischen
Universität publizieren regelmäßig in internationalen
Journalen. Wir bringen jeden Monat aktuelle Beispiele.
Die Alzheimer Erkrankung
hat große sozioökonomische
Auswirkungen und bringt für
Pflegepersonal und pflegende
Angehörige enorme Heraus-
forderungen mit sich. Studien
haben gezeigt, dass Eisenabla-
gerungen im Gehirn – grund-
sätzlich ein normaler Prozess
des gesunden Alterns – in
erhöhter Konzentration zur
Neurodegeneration beitragen
können.
„Neue Techniken der MRT
erlauben eine quantitative
Untersuchung der Eisenein-
lagerungen im Gehirn in vivo
und damit auch die Unter-
suchung, wie sich diese im
Prozess des Alterns verän-
dern“, beschreibt Ass.-Prof.
Dr. Christian Langkammer
von der Universitätsklinik
für Neurologie der Meduni
Graz. Im Rahmen der inter
universitären Forschungsko-
operation BioTechMed-Graz
und gemeinsam mit einem
interdisziplinären Team rund
um Univ.-Prof. Dr. Kristian
Bredies vom Institut für Ma-
thematik und Wissenschaft-
liches Rechnen an der Karl-
Franzens-Universität Graz
und KollegInnen der Harvard
Medical School sowie des
Massachusetts Institute of
Technology entwickelte Lang-
kammers Team ein neuartiges
MRT-Verfahren dafür.
Trotz kurzer Aufnahme
scharfe Bilder
Das innovative MRT-Verfah-
ren ermöglicht die Bestim-
mung von Eiseneinlagerungen
im Gehirn durch die magne-
tische Suszeptibilität (QSM).
„Dieses beschleunigte Ver-
fahren macht es möglich, die
Aufnahmezeit im Scanner von
rund 5 Minuten auf 10 Se-
kunden zu verkürzen. Durch
ausgeklügelte mathematische
Bildverarbeitung liefert das
MRT trotz der kurzen Auf-
nahmezeit qualitativ hochwer-
tige Bilder“, erklären Christian
Langkammer und Kristian
Bredies. Die Technik ist be-
sonders für den Einsatz bei
PatientInnen mit Alzheimer
und Parkinson vorteilhaft, da
konventionelle MRT-Bilder
durch die lange Aufnahme-
zeit oftmals „verwackelt“ sind.
Das neue Messverfahren soll
helfen, die Rolle von Eisen im
menschlichen Gehirn zu klä-
ren und wurde jüngst mit dem
Wissenschaftspreis des Landes
Steiermark ausgezeichnet.
„Derzeit wird mittels des QSM
MRT-Verfahren untersucht,
wie der Verlauf der Eisenkon-
zentration im Gehirn von Alz-
heimer PatientInnen mit deren
Krankheitsverlauf in Zusam-
menhang steht“, so Univ.-Prof.
Dr. Reinhold Schmidt, Leiter
der Klinischen Abteilung für
Neurogeriatrie an der Meduni
Graz. Dabei ermöglicht das
neue Verfahren, ohne großen
zusätzlichen Zeitaufwand zum
Standard-MRT einen zusätz-
lichen quantitativenMarker zu
validieren.
Weitere Informationen:
Ass.-Prof. Dr. Christian Lang-
kammer Universitätsklinik für
Neurologie Medizinische Uni-
versität Graz Tel.: +43 316 385
13247 christian.langkammer@
medunigraz.at http://www.sci-
encedirect.com/science/article/pii/S1053811915001421
Grazer WissenschafterInnen ist
es in internationaler Zusam-
menarbeit gelungen, ein beschleunigtes MRT-Verfahren zur
Bestimmung von Eiseneinlagerungen im Gehirn zu entwickeln.
Dafür gab es den Wissenschaftspreis des Landes Steiermark.
Grazer MRT-Entwicklung
untersucht Eiseneinlagerungen
Ass.-Prof. Dr.
Christian Lang-
kammer