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Ærzte
Steiermark
|| 05|2013
thema
Grafik: Mirko Maric´
Kinder-Los
kinderbetreung.indd 1
26.04.2013 13:42:29
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie
ist
eine Notwendigkeit, aber vielfach noch nicht
Realität. Einiges ist zwar geschehen, aber vieles
bleibt noch zu tun.
MARTIN NOVAK
Das Ärztepaar fährt gemein-
sammit seinen beiden Kindern
in der Früh ins Universitätskli-
nikum. Bevor die Eltern ihre
Arbeit an zwei unterschied-
lichen Kliniken bzw. Abtei-
lungen aufnehmen, bringen
sie den zweijährigen Sohn in
die Kinderkrippe und die drei-
einhalbjährige Tochter in den
Kindergarten. Der Vater wird
in seiner Mittagspause eine
halbe Stunde nach seiner Toch-
ter schauen und kann sogar
sein Mittagessen gemeinsam
mit ihr einnehmen. Weil er
auch Nachtdienst hat, holt die
Mutter ihre Kinder am Abend
allein ab. Dass es 17 Uhr wird,
bevor sie in der Kinderbetreu-
ungseinrichtung eintrifft, ist
kein Problem – gegebenenfalls
können Kinder dort auch weit
länger betreut werden.
Das ist der Idealfall. Und er
sollte wohl auch der Normal-
fall sein, wenn die weitgehend
problemfreie Vereinbarkeit von
Beruf und Familie zur Realität
geworden ist. Väter und Müt-
ter, die weder die Familie dem
Beruf, noch die berufliche Kar-
riere der Familie opfern wollen,
wie das in der Vergangenheit
üblich war, wünschen sich
attraktive Arbeitgeber, die die-
semWunsch Rechnung tragen.
Das Bemühen ist erkennbar:
Ab Herbst kommenden Jahres
wird das Universitätsklini-
kum Graz eine Betreuungs-
einrichtung für 193 Kinder
bekommen, ein „Mini-Para-
dies“, wie es in der Presseaus-
sendung anlässlich des Spa-
tenstichs heißt. Kostenpunkt:
8,4 Millionen Euro.
Derzeit (und wir sind im Jahr
2013) ist das Angebot noch