Ærzte
Steiermark
|| 02|2014
25
D
ie physio-
therapeu-
tische Be-
treuung von geri-
atrischen Patien-
tInnen und jenen
mit chronischen
E r k r a n k u n g e n
sowie deren An-
gehörigen mittels
Hau s be s u c h e n
gewinnt zuneh-
mend an Bedeu-
tung. Sie ist eine wesentliche
Ergänzung der medizinischen
und pflegerischen Betreuung
durch Arzt/Ärztin und Pflege.
Die Schwerpunkte liegen dabei
einerseits in der Mobilisierung des
Patienten/der Patientin und in der
Versorgung mit einem Heimpro-
gramm, das täglich in Eigenregie
wiederholt wird, um so lange wie
möglich in den verschiedensten
ADLs selbständig zu bleiben. Eben-
so wesentlich ist die Schulung und
Unterstützung der Pflegenden im
rückenschonenden Handling der
Patientin/des Patienten. Beide
Punkte sollen nach einer kurzen,
aber intensiven Erstbetreuung in
regelmäßigen Abständen 2- 3 Mal
im Jahr bzw. bei Bedarf von der
Physiotherapeutin/dem Physiothe-
rapeuten evaluiert und an verän-
derte Umstände adaptiert werden.
Durch diese individuelle physiothe-
rapeutische Betreuung gelingt es,
PatientInnen bis zuletzt in ihrem
häuslichen Umfeld zu belassen.
Weitere Information finden Sie auf
der Website von Physio Austria,
dem Bundesverband der Physio-
therapeutInnen Österreichs: www.
physioaustria.at
Der Hausbesuch
in der
Physiotherapie
Ute Eberl, MSc;
Vorsitzende
Landesverband
Steiermark, Phy-
sio Austria
Anzeige
pflege
Fotos: Fotolia, MEV, beigestellt
Pflegekraftlos
schweiz
pflegepersonen je 1.000 einwohner/Innen
gROSSBRITANNIEN
irland
SLOWENIEN
PORTUGAL
belgien
FRANKREICH
UNGARN
slowakische republik
luxemburg
ÖSTERREICH
SPANIEN
dänemark
FINNLAND
deutschland
TSCHECHISCHE REPUBLIK
POLEN
Norwegen
NIEDERLANDE
Quelle: OECD Health 2013
schweden
ITALIEN
GRIECHENLAND
OECD-Schnitt (8,6)
Im europäischen Vergleich
liegt Österreich
bei den Pflegefachkräften pro 1.000 Einwoh-
nern unter ferner liefen. Hoch entwickelte
Gesundheitssysteme, die Österreich oft als
Vorbild vor die Nase gehalten werden, kommen
auf signifikant höhere Werte.
Gibt es genug Pflegekräfte?
Für Österreich muss man
diese Frage klar mit Nein be-
antworten, wenn man die Sta-
tistik anschaut. Während im
Nachbarland Schweiz 16 Pfle-
gekräfte auf 1.000 Einwohner
Innen kommen, sind es in
Österreich (Stand 2010) nur
7,7, also weniger als die Hälfte.
In dieser Liga bewegen sich
sonst primär süd- und osteu-
ropäische Staaten. Besserung
scheint nicht in Sicht. Auch
bei den neu ausgebildeten
Pflegekräften ist Österreich
im Schlussfeld. Laut Sozial-
ministerium gehört die Pflege
folgerichtig zu den offiziellen
„Mangelberufen“.