Ærzte
Steiermark
|| 03|2013
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Fotos: Schiffer
interview
Bauen bei
laufendem
Betrieb
Sie sind alles
andere als Neulinge
und sie sind der neue KAGes-Vor-
stand. Das Duo Karlheinz Tsche-
liessnig und Ernst Fartek über Erhö-
hungen unter der Inflationsrate, die
Gesamtplanung für den Großraum
Graz, den Sinn von Gesundheitszen-
tren und die Entlastung für ältere Ärz-
tinnen und Ärzte.
Landeshauptmann Voves und
Landeshauptmannstellvertre-
ter Schützenhöfer gelten als
das Reformduo der Steier-
mark. Sind Sie das Reform-
duo der KAGes?
Tscheliessnigg:
Ich glaube
schon, dass sich etwas Positives
zwischen uns beiden entwickelt
hat, schon zu Zeiten als ich
nicht in dieser Position war.
Wir sind natürlich viel weniger
politisch als das Reformduo
Schützenhöfer und Voves.
Aber selbstverständlich sind
wir bereit und aufgestellt, zum
Wohl der Steiermark und der
KAGes zu arbeiten und das
Beste daraus zu machen, was
wir zu machen imstande sind.
Fartek:
Dem schließe ich
mich an, wir arbeiten im be-
sten Sinne des Wortes an einer
positiven Weiterentwicklung
des Unternehmens KAGes.
Reformen sind unser perma-
nentes Geschäft.
Welche Reformen sind das
konkret?
Fartek:
Der RSG ist einer der
großen Ansätze.
Tscheliessnigg:
Das ist eine
der Vorgaben, die wir ha-
ben. Die müssen wir umset-
zen, aber mittlerweile ist ein
Großteil der Dinge bereits
erledigt, die nächsten Jahre
sind eher eine ruhigere Pha-
se – zum Atemholen für die
Mannschaften draußen, aber
auch für uns. Die kleinere
Tranche erfolgt dann ab 2016.
Es kommt ja noch die zweite
Vorgabe, die der Bundeszielsteu-
erungskommission, auf Sie zu.
Was erwarten Sie sich davon?
Tscheliessnigg:
Das ist der-
zeit in Ausarbeitung und
Begutachtung. Man kann
noch nicht sagen, was dabei
herauskommen wird. Soweit
ich höre, werden die Am-
bulanzen der Spitäler ein
bisschen unterbewertet. Die
Ambulanzen machen eine
sehr gute Arbeit, sie zu redu-
zieren, wird wahrscheinlich
schwierig werden. Man wird
sich sehr genau anschauen
müssen, was dort drinnen
steht – die Begutachtungs-
frist läuft ja gerade.
Fartek:
Den zahlenmäßigen
Vorgaben der Bundesgesund-
heitsreform sehen wir ohne
große Sorge entgegen, weil
wir durch die Bemühungen
der letzten Jahre bereits si-
chergestellt haben, dass die
Kostensteigerungen geringer
sind als in anderen Bundes-
ländern. Ich habe kürzlich
eine Besprechung mit un-
seren Finanzexperten gehabt,
wir werden sicherstellen, dass
wir diese Vorgaben einhalten
können.
Wenn man bereits in der Ver-
gangenheit sehr gut gespart
hat, ist das ja nicht unbedingt
ein Vorteil. Das Potenzial
wird geringer.
Fartek:
Durch gutes Wirt-
schaften und Strukturverän-
derungen wurde eine Basis ge-
schaffen, auf der wir aufbauen
können. Wenn es uns gelingt,
bei der Kosten-Steigerung un-
ter oder an der Inflationsrate
zu bleiben, dann sollten diese
Vorgaben kein Problem sein.
Werden die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter es aushalten,
dass Gehaltserhöhungen immer
unter der Inflationsrate bleiben?
Fartek:
Das ist in der Tat eine
schwierige Frage, aber wir
haben es eingeplant, dass das
seitens des Landes nicht so
bleiben wird, sondern dass
Gehaltserhöhungen amRande
der Inflationsrate stattfinden
werden. Das ist zu bewältigen.
Gehen wir zu den konkreten
Projekten über. Wie läuft die
Kooperation mit der Medizi-
nischen Universität?
Tscheliessnigg:
Ich hatte be-
reits im Februar ein sehr
langes Gespräch mit dem
Rektor. Wir haben eine Reihe
von Punkten durchgeackert
und sind dabei auf viele Ge-
meinsamkeiten gekommen.
Das betrifft die Harmonisie-
rung bei Bestellung der Pri-
marii und Mitarbeiter. Au-
ßerdem sind wir übereinge-
kommen, dass wir das Hygi-
eneinstitut und unser Institut
synchronisieren wollen. Das
gilt auch für die Pathologie.
Die Verhandlungen über den
Klinischen Mehraufwand
sind bereits in einem guten
Bereich, die Vorarbeit war
ausgezeichnet, es sind nur
noch ein paar Randerschei-
nungen zu klären.
Fartek:
Die Basis, die durch
den Zusammenarbeitsver-
trag gelegt wurde, ist eine
hervorragende.
Sie sind im Plan?