Ærzte
        
        
          Steiermark
        
        
           || 07/08|2013
        
        
          49
        
        
          Foto: BHB
        
        
          Angestellte Ärztinnen und Ärzte
        
        
          Facelifting in Grazer
        
        
          Spitalsstruktur
        
        
          
            Ab dem Jahr 2018
          
        
        
          hat Graz ein Krankenhaus weniger: Die
        
        
          Barmherzigen Brüder in Eggenberg werden geschlossen und
        
        
          das Haus in der Marschallgasse wird umgebaut bzw. erweitert.
        
        
          43 Millionen Euro nimmt
        
        
          das Land Steiermark in die
        
        
          Hand und zeichnet die Spi-
        
        
          talslandschaft in Graz neu.
        
        
          Das Krankenhaus der Barm-
        
        
          herzigen Brüder in Eggenberg
        
        
          schließt und wird in den
        
        
          Standort in der Marschall-
        
        
          gasse, der ausgebaut wird,
        
        
          integriert. Auch die Spitals-
        
        
          Mannschaft von Eggenberg
        
        
          zieht in die Marschallgasse
        
        
          um. Weiters wird auch das
        
        
          Krankenhaus der Elisabethi-
        
        
          nen baulich verändert.
        
        
          Trotz dieser Neuordnung der
        
        
          Spitäler und einer Bettenre-
        
        
          duktion (knapp 400 Betten in
        
        
          Graz, 733 Betten steiermark-
        
        
          weit) soll die neue Lösung zu
        
        
          einer Verbesserung für die
        
        
          PatientInnen führen. Geplant
        
        
          sind eine noch stärkere Ein-
        
        
          bindung der Ordenshäuser in
        
        
          die Akutversorgung und zwei
        
        
          zentrale Aufnahmestellen
        
        
          für PatientInnen (Uni-Klinik
        
        
          und LKH West). Diese sind
        
        
          mit allen Grazer Spitälern
        
        
          vernetzt. Das Ziel: Freie Bet-
        
        
          ten oder freie Operations-Säle
        
        
          schneller zu ermitteln.
        
        
          Bettenreduktion
        
        
          Insgesamt werden nach Ab-
        
        
          schluss der Übersiedelung in
        
        
          der Marschallgasse 353 Betten
        
        
          zur Verfügung stehen. Bei den
        
        
          Elisabethinen sind 183 Betten
        
        
          vorgesehen. Die Akutversor-
        
        
          gungsaufträge für die Bereiche
        
        
          Innere Medizin, Chirurgie,
        
        
          Gynäkologie, Neurologie, Psy-
        
        
          chiatrie und eine Intensivein-
        
        
          heit werden in der Marschall-
        
        
          gasse wahrgenommen.
        
        
          Für Adolf Inzinger, Gesamt-
        
        
          leiter der Österreichischen
        
        
          Ordensprovinz, für den die
        
        
          Standortaufgabe „mit Weh-
        
        
          mut“ verbunden ist, ist die
        
        
          jetzige Lösung „für alle ein
        
        
          klares Signal, dass die Si-
        
        
          cherheit unter den Mitar-
        
        
          beitern wieder einkehrt.“
        
        
          Kages-Vorstand Karlheinz
        
        
          Tescheliessnigg zeigte sich
        
        
          bei der Präsentation der neu-
        
        
          en Struktur „sehr glücklich“,
        
        
          dass die Ordensspitäler wieder
        
        
          in den Verbund kommen:
        
        
          „Die Mitarbeiter der Barmher-
        
        
          zigen Brüder bringen sehr viel
        
        
          Menschliches mit. Davon kön-
        
        
          nen wir alle lernen.“ Was mit
        
        
          dem Standort in Eggenberg in
        
        
          Zukunft passiert, bleibt noch
        
        
          offen. Fix ist nur, dass es kein
        
        
          Krankenhaus mehr sein wird,
        
        
          der Standort aber weiterhin
        
        
          gemeinnützigen Projekten zur
        
        
          Verfügung steht.
        
        
          Ärztekammer-Kritik
        
        
          Der steirische Ärztekammer-
        
        
          präsident Herwig Lindner und
        
        
          der Obmann der Angestellten
        
        
          Ärztinnen und Ärzte, ÄK-
        
        
          Vizepräsident Martin Wehr-
        
        
          schütz, kritisierten die Plä-
        
        
          ne „als Ignoranz gegenüber
        
        
          Ärztinnen und Ärzten, dem
        
        
          Pflegepersonal und allen an-
        
        
          deren Mitarbeiterinnen und
        
        
          Mitarbeitern.“
        
        
          Lindner: „Wenn eine Baufirma
        
        
          zumachen muss, werden Kon-
        
        
          junkturpakete angekündigt
        
        
          und die Politik vergießt Kro-
        
        
          kodilstränen. Wenn ein Kran-
        
        
          kenhaus betroffen ist, wird
        
        
          gejubelt.“ Offenbar seien Mit-
        
        
          arbeiterinnen und Mitarbeiter
        
        
          der Bauwirtschaft mehr wert
        
        
          als jene imGesundheitsbereich.
        
        
          Das, so Ärztekammerpräsident
        
        
          Lindner, sei „beschämend“.
        
        
          2018 wird das Krankenhaus in Eggenberg geschlossen.