Ærzte
Steiermark
|| 06|2013
21
cirSmedicAl
Informations- und Kommunikationsdefizite
Der aktuelle „Fall des Monats“ kommt aus dem Bereich
Chirurgie. Eingebracht wurde er von einer/m Ärztin/Arzt
mit über fünfjähriger Berufserfahrung.
Ein Patient mit bösartigem Tumor im Gastrointestinal-
trakt erhält eine kurativ geplante achtstündige Operati-
on. Telefonisch wird seiner Ehefrau mitgeteilt, dass der
Zustand ihres Mannes sehr gut sei, Schmerzen hätte er
nur von der Wirbelsäulenmetastase. Die Frau (ebenfalls
Ärztin) war entsetzt, denn bei der prä-OP-Stagingdurch-
untersuchung fanden sich keine Hinweise auf Metastasen.
Die Wirbelsäulenbeschwerden waren aber im Zusam-
menhang mit der Lagerung auf demOP-Tisch verursacht.
Die Falschinformation der Angehörigen war auf die
Unwissenheit und die Uninformiertheit der/des dienst-
habenden Ärztin/Arztes der Intensivstation zurückzu-
führen. Nach zwei Tagen stellte sich heraus, dass der
liegende Schmerzkatheder nicht funktionstüchtig war.
Im Verlauf des Aufenthaltes auf der Normalstation gab
es weitere Ungereimtheiten. Unter anderem wurde eine
durch drei Tage angekündigte Röntgenuntersuchung
erst am vierten Tag durchgeführt. Eine parenterale
Antibiotikagabe sollte lt. Ankündigung zu fixen Zeiten
gegeben werden, wurde schließlich erst nach einer Stun-
de angehängt. Weiters kündigte ein/e stationsfremde/r
visitierende/r Arzt/Ärztin dem Patienten die Entlassung
für den nächsten Tag an, als dieser nach Aufenthalt auf
der Intensivstation erst den ersten Tag ohne komplette
parenterale Ernährung war und erst ein einziges Mal eine
kleine Menge Suppe zu sich genommen hatte. Diese Ent-
lassung wurde dann am folgenden Tag zurückgenommen.
Als Grund für diese Vorfälle gibt die/der berichtende
Ärztin/Arzt die fehleranfällige Kommunikation in die-
sem Krankenhaus an. Durch die Weitergabe falscher und
nicht reflektierter Informationen an PatientInnen und
Angehörige sowie die Gesprächsführung des Personals
mit beiden Parteien tritt Verunsicherung auf. Laut der/s
berichtenden Ärztin/Arztes muss die Leitungsverant-
wortung wahrgenommen werden um eine adäquate
Kommunikationskultur sicherzustellen. Weiters wird
vorgeschlagen interdisziplinäre Teambuilding-Seminare
abzuhalten, um die Kommunikation untereinander zu
verbessern. Auch die Führung der Fieberkurve oder die
Dokumentation im Patient-Data-Management-System
muss genauer kontrolliert werden.
Cirsmedical.at
FAll deS monAtS
Medizinische Universität Graz –
Postgraduate School
E:
T: +43 (0) 316/ 380 4008
Erfolg durch
Weiterbildung
an der Med Uni Graz
nachhaltig. weiterbilden.
an der Gesundheitsuniversität!
Postgraduate School
Lehrgänge mit Start
im Herbst 2013:
>
NEU
MBA in Health Care &
Hospital Management
>
NEU
Master of Health Education
>
NEU
MSc in Medizinischer Genetik
>
Dermatology & Preventive
Dermatooncology
>
Lehrgang für Führungskräfte im
Gesundheitssystem
>
Sonderausbildungen im
Pflegebereich
Gesamtes Angebot:
Jetzt
an-
melden!