Ærzte
Steiermark
|| 09|2013
47
Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte
Foto: Fotolia
Mammascreening: Billig,
billiger, GKK Steiermark
Mit 1. Oktober
startet das österreichweite Mammascreening-Programm.
Die Steirischen Kassen-Tarife sind weit unter dem Bundesschnitt.
Mit einem österreichweiten
Mammascreening-Programm
soll ab Herbst die Brustkrebs-
Sterblichkeit erheblich gesenkt
werden. Für dieses kostenlose
Screening-Programm, gedacht
vor allem für Frauen zwischen
45 und 69 Jahren, gibt es für
die durchführenden ÄrztInnen
strenge Qualitätskriterien:
y
Nur digitale Röntgengeräte
sind zugelassen
y
Jede/r befundende Ärztin/
Arzt muss zumindest 2.000
Mammografien pro Jahr
machen.
y
Eine Befundung muss durch
zwei ÄrztInnen stattfinden
y
Die medizinischen Fach-
kräfte und Radiologietech-
nologInnen müssen sich
laufend fortbilden.
Mit diesen sinnvollen Quali-
tätsvorgaben steigt aber na-
türlich auch der zeitliche, per-
sonelle, finanzielle und tech-
nische Aufwand für die Ärz-
tinnen und Ärzte. Deswegen
gibt es für das Programm auch
eigene Tarife, die jedoch von
Bundesland zu Bundesland un-
terschiedlich sind. „Obwohl es
ein österreichweites Programm
der Sozialversicherungen ist,
will die steirische Gebiets-
krankenkasse Tarife, die weit
unter dem österreichischen
Durchschnitt liegen. Damit
wäre das Programm in der
Steiermark einfach nicht um-
setzbar“, warnt Peter Schmidt,
Obmann der steirischen Radi-
ologen. 10 bis 30 Euro weniger
als in anderen Bundesländern
will die Gebietskrankenkasse
in der Steiermark ausgeben.
„Das ist unmöglich, so wird es
das Programm zwar überall
sonst in Österreich geben, aber
nicht in der Steiermark“, warnt
Schmidt.
Die GKK wolle besonders raf-
finiert sein und Verträge mit
einigen wenigen Kranken-
häusern schließen. Das wür-
de aber bedeuten, dass viele
Patientinnen sehr weit fahren
müssen und der steirische
Steuerzahler für die Mehrko-
sten aufkommen müsse, die
sich die Kasse ersparen wolle,
„volkswirtschaftlicher Wahn-
sinn“, so Schmidt.
Ab 1. Oktober soll das Pro-
gramm bereits starten.