Seite 29 - AERZTE Steiermark 12 2013
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Ærzte
Steiermark
|| 12|2013
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falscher Durchführung kann
das Ergebnis der POCT-
Messung beeinträchtigt
sein und zu falschen thera-
peutischen Konsequenzen
führen. Während dagegen
eine gute Handhabung die
Selbstverantwortung der
Patientin /des Patienten
und die Compliance fördert
(Abbildung 1 zeigt einen
Überblick über die Einsatz-
bereiche der POC-Analytik).
Die besondere Brisanz der
POCT-Messwerte ergibt
sich aus der Tatsache, dass
patientennah erhobene
Messwerte in der Regel so-
fort zu medizinischen Hand-
lungen führen und unpräzise
oder unrichtige Werte daher
unmittelbar auf PatientIn-
nensicherheit und Qualität
der medizinischen Versor-
gung durchschlagen. Somit
muss gerade auch bei die-
sen Messungen die Richtig-
keit sichergestellt sein.
q-POCT am LKH-Uni
versitätsklinikum Graz
Aus den oben genannten
Gründen hat die Anstalts-
leitung des LKH Univer-
sitätslinikums Graz eine
Richtlinie erlassen, die die
Qualitätsanforderungen der
Durchführung von POCT
und die Aufgaben und Kom-
petenzen von handelnden
Personen und Gremien klar
festlegt. Sie basiert auf der
Ö-Norm EN ISO 22870, die
die Durchführung patien-
tennaher Untersuchungen
[POCT] regelt. Mit dieser
Richtlinie und deren Um-
setzung setzt das LKH-
Universitätsklinikum Graz
Standards und hat eine Vor-
reiterrolle weit über die Stei-
ermark hinaus übernommen.
Der größte Teil der POCT-
Messungen entfällt auf die
Glucosebestimmungen auf
den Krankenstationen. Wei-
ters wird POCT vor allem auf
Intensivstationen, in Ope-
rationssälen und den Erst-
aufnahmen durchgeführt.
Das Parameterspektrum ist
hier breit, neben den klas-
sischen Blutgasen werden
je nach medizinischer An-
forderung auch Hämoglo-
bin, Hämatokrit, Elektrolyte,
Glucose bis hin zu Laktat
und Bilirubin gemessen.
Es hat sich in den letzten
Jahren gezeigt, dass POCT
ohne entsprechend ge-
schultes Personal nicht zu
befriedigenden Ergebnissen
führt, steht und fällt doch
der Wert einer Messung mit
der richtigen Handhabung
der Probe und des Gerätes.
Daher wird der Mitarbei-
terschulung am LKH-Uni-
versitätsklinikum Graz be-
sondere Bedeutung zuge-
messen, MitarbeiterInnen
dürfen erst nach erfolgreich
absolvierter Schulung durch
eine Biomedizinische Ana-
lytikerIn vom Laborinsti-
tut selbstverantwortlich
POCT-Messungen durch-
führen. Bei der Schulung
wird der Präanalytik und
Fehlererkennung besonde-
re Beachtung geschenkt,
um eine korrekte Mes-
sung sicherzustellen, und es
wird die Notwendigkeit von
Qualitätskontrollmessungen
erklärt. Die regelmäßige
Messung von Kontrollmate-
rial auf den Stationen wur-
de verpflichtend eingeführt,
um sicherzustellen, dass
die Geräte und verwendete
Reagenzien richtige Mess-
werte liefern.
Bis dato wurden über 3.000
MitarbeiterInnen des Kli-
nikums geschult. An den
verschiedenen Abteilungen
sind derzeit 54 Blutzucker-
messgeräte und 20 Blut-
gasanalysatoren in Betrieb
(Abbildung 2).
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