Ærzte
Steiermark
 || 03|2014
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promotion schlafapnoesyndrom
gungen (zur Differentialdia­
gnose des Restless-legs-
Syndroms) und assoziierte
internistische Verände-
rungen (Arrhythmien, Ta-
chycardien, Bradycardien,
Salven, Blutdruckverhalten
und Anzahl und Ausmaß der
Blutdruckanstiege).
Therapie
Nach Ausschluss anderer
Ursachen einer Hypersom-
nie bzw. mit synchroner
Behandlung weiterer Stö-
rungen erfolgt die Therapie
des SAS. Bei leichten Be-
funden ohne Vorliegen si-
gnifikanter Co-Morbiditäten
oder einer das tägliche
Leben nachhaltig beein-
trächtigenden Symptoma-
tik können oft allgemeine
Maßnahmen zum Erfolg
führen: Schlafhygiene, die
bei jedweder Form einer
Schlafstörung anzuraten
ist, besteht im Beachten
eines regelmäßigen Schlaf-
rhythmus unter optimierten
Bedingungen (Umgebungs-
temperatur nicht zu hoch,
kein Licht, kein Fernsehen).
Dazu gehört u.a. auch das
Vermeiden aufputschender
Substanzen (Tee, Kaffee)
nach 16.00 Uhr und aufre-
gender/anstrengender Akti-
vitäten vor dem Schlafenge-
hen; weiters das Einführen
von Einschlafritualen und
das Vermeiden des Aufent-
haltes im Bett außerhalb der
Schlafzeiten.
Weitere flankierende Maß-
nahmen bestehen in Ge-
wichtsreduktion oder HNO-
Sanierung, falls erforderlich,
ebenso Nikotinstopp (vul-
nerable Atemwege neigen
vermehrt zu Kollaps) und
Alkoholabstinenz (Alkohol
fördert die Erschlaffung der
Rachenmuskulatur). Die
Optimierung der Grund-
krankheiten (Herzinsuffizi-
enz, Niereninsuffizienz, neu-
rologische Erkrankungen)
sollten ergänzend ohnehin
erfolgen, da eine wechsel-
seitige Beeinflussung zwi-
schen internistischen/neu-
rologischen Erkrankungen
und SAS erfolgt.
Der Goldstandard der SAS-
Therapie besteht in der
Überdruckbeatmung (PAP-
Therapie = positive airway
pressure) in verschiedenen
Varianten je nach Art der
Schlafapnoe. Das Grund-
prinzip ist die pneumatische
Schienung der kollapsiblen
Atemwege (Abb. 5), wo-
bei die einfachste Varian-
te, CPAP (= continuous
positive airway pressure),
eigentlich keine Beatmung
im engeren Sinn darstellt,
sondern einfach eine konti-
nuierliche Druckapplikation.
Formen
der Beatmungstherapie
CPAP
CPAP ist die einfachste Form
der maschinellen Therapie
eines SAS. Hierbei wird kon-
tinuierlich Überdruck ap-
pliziert, um die Atemwe-
ge zu schienen und offen-
zuhalten. Der Druck wird
von einer Turbine in einem
entsprechenden Gerät ge-
neriert und gelangt über
eine Maske (Nasal-, Mund-
Nase, in Ausnahmefällen
Ganzgesichtsmaske) in die
Atemwege der Patientin/des
Patienten. Das erforderliche
Druckniveau wird ebenfalls
in einer Nacht im Schlaflabor
unter PSG-Kontrolle festge-
legt und richtet sich nach
den jeweiligen individuellen
Anforderungen jeder Pati-
entin/jedes Patienten. Auch
Anpassen der Maske und
Einschulung in die Handha-
bung von Gerät und Maske
(wobei die Programmierung
vom Schlaflabor vorgegeben
wird und von der Patientin/
vom Patienten nicht geän-
dert werden kann) erfolgen
während dieses stationären
Aufenthaltes. Eine Variante
des CPAP stellt das Auto-
CPAP dar, wo nicht ein
fixes Druckniveau vorge-
geben wird, sondern eine
Bandbreite, innerhalb derer
das Gerät je nach Erfor-
dernis unterschiedlich viel
Druck abgeben kann. Diese
Form eignet sich besonders
gut für SAS, das vor allem
Rückenlage- oder REM-
abhängig ist, da hier nur in
den genannten Phasen eine
Schienung der Atemwege
erforderlich ist.
Bilevel
Bilevel-Beatmung (BiPAP
®
,
BPAP) besteht in der Ap-
plikation unterschiedlicher
Druckniveaus in In- und Ex-
spiration. Dies ermöglicht die
Anwendung höherer Drücke
(in der Inspiration) als ein al-
leiniges CPAP, sodass auch
bei hoher Druckerforder-
nis noch eine relativ ange-
nehme Anwendung möglich
ist. Dieses Verfahren wird
neben dem OSAS auch
>>
bei Zusatzerkrankungen wie
Abb. 5. Mechanismus der CPAP-Beatmung
Foto: beigestellt
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