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Ærzte
Steiermark
 || 09|2013
Grafik: LaboratoriumsMedizin
Promotion Labordiagnostik
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Prothrombinzeit
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1:10 1:9 1:8 1:7 1:6 1:5 1:3,5
Mischungsverhältnis
% der Norm
nach Töpfer G. et al.; LaboratoriumsMedizin 24 (11), pp. 514-520, 2000
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Prothrombinzeit
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1:10 1:9 1:8 1:7 1:6 1:5 1:3,5
Mischungsverhältnis
% der Norm
nach Töpfer G. et al.; LaboratoriumsMedizin 24 (11), pp. 514-520, 2000
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Zeit (s)
Mischungsverhältnis
aktivierte partielle Thromboplastinzeit
nach Töpfer G. et al.; LaboratoriumsMedizin 24 (11), pp. 514-520, 2000
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Zeit (s)
Mischungsverhältnis
aktivierte partielle Thromboplastinzeit
nach Töpfer G. et al.; LaboratoriumsMedizin 24 (11), pp. 514-520, 2000
>>
der Beeinflussung der
Globalparameter durch die
neuen oralen Antikoagu-
lantien (NOAKs) wie Dabi-
gatran, ein direkter oraler
Faktor IIa Inhibitor, oder
Rivaroxaban und Apixaban,
direkte orale Faktor-Xa-Inhi-
bitoren, zu kämpfen. Sowohl
die neuen oralen Faktor-Xa
und Faktor-IIa-Inhibitoren
führen zu deutlichen zirka-
dianen Schwankungen bei
den Messwerten der Ge-
rinnungsglobalparameter in
Abhängigkeit der Zeit zwi-
schen Medikamentenein-
nahme und Blutabnahme:
Es macht einen deutlichen
Unterschied in den Gerin-
nungsmessergebnissen, ob
vor oder nach der Medi-
kamenteneinnahme abge-
nommen wird (Talspiegel
oder nach dem Anfluten
des aktiven Metaboliten
bzw. der aktiven Substanz).
Da diese Substanzen im
Gegensatz zu den bisher
üblichen Antikoagulantien,
wie den Coumarinen, nicht
mehr regelmäßig überwacht
werden müssen, stellt sich
natürlich die Frage, wie
können wir im Notfall eine
Aussage bekommen, ob die
Patientin/der Patient eine
der neuen Substanzen ein-
genommen hat. Hier kön-
nen wir in einem schnellen
Screening mit der Throm-
binzeit (TZ) eine schnelle
Aussage über das Vorhan-
densein von Dabigatran
machen, ebenso mit einem
standardmäßigen anti-Xa-
Aktivitätstest über Rivaroxa-
ban bzw. Apixaban.
Andererseits darf auch nicht
vergessen werden, dass
nicht nur das plasmatische
Gerinnungssystem verändert
sein kann, sondern auch die
Thrombozyten numerisch
und vor allem funktionell
beeinträchtigt sein können.
Vor allem latente funktionelle
Beeinträchtigungen werden
durch Medikamente aus der
Gruppe der Nicht-opioid
haltigen Schmerzmittel, aber
auch durch Psychophar-
maka, wie zum Beispiel
nicht-selektive und selektive
Serotonin Re-uptake Inhibi-
toren, aggraviert.
Diese weiteren Abklärungen
sollten dann in spezialisier-
ten Zentren erfolgen und die
PatientInnen direkt vor Ort
zur Blutabnahme erschei-
nen, wobei die PatientInnen
für diese Abnahmen nicht
nüchtern sein müssen. Sie
sollten vor der Blutabnahme
nur auf Kaffee und Rau-
chen verzichten. Obwohl es
keine eindeutigen Empfeh-
lungen für das Monitoring
der Thrombozytenfunktion
unter dualer Plättchenhem-
mender Therapie gibt, kann
dies bei PatientInnen, bei
denen der Verdacht auf
Non-Compliance, Non-,
Low- oder Hyper-Response
besteht, eine sinnvolle Mög-
lichkeit sein, um dann eine
möglichst optimierte The-
rapie bei den PatientInnen
durchführen zu können.
OA Dr. Florian Prüller
und PD OA Dr. Reinhard
Raggam
FA für Medizinische und
Chemische Labordiagnostik,
LKH-Universitätsklinkum
Graz, Klinisches Institut
für Medizinische und Che-
mische Labordiagnostik
Auenbruggerplatz 15
A-8036 Graz
E-Mail: florian.prueller@
klinikum-graz.at
E-Mail: reinhard.raggam@
klinikum-graz.at
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