AERZTE Steiermark 10/2017
„Ohne Ärzte geht‘s nicht“: Kampagne gestartet
Die ÖÄK startet eine Kampagne, um die Bedeutung von Ärztinnen und Ärzten ins Bewusstsein zu rufen – denn PatientInnen fangen mit Gesundheitsdiensteanbietern verständlicherweise nur wenig an.
Manche hätten ja gerne, dass es ohne Ärzte geht. Und in einigen Gesundheitsplanungspapieren geht es ja tatsächlich ohne sie. Da ist dann von Gesundheitsdiensteanbietern oder Versorgungseinheiten die Rede. Nur: In der Realität ist es anders. Patientinnen und Patienten wollen nicht von einem „GDA“ behandelt werden oder im Wartezimmer einer „Versorgungseinheit“ sitzen. Sie wollen richtige Menschen, Ärztinnen und Ärzte eben. Und genau darum geht es in der aktuellen Kampagne der Österreichischen Ärztekammer.
Großplakate, unter anderem am Palmers-Hochhaus in Wien, etwas kleinere an vielen Orten im Land (auch in der Steiermark) und Inserate in Zeitungen und Zeitschriften gehören natürlich ebenfalls dazu. Auf Youtube demonstriert der österreichische Arzt und Kabarettist Omar Sarsam, wie es ohne Ärzte wäre … bei drohendem Herzinfarkt greift man zu den Starthilfe-Klemmen für ein Auto, eine Blinddarmoperation kann man mit ein wenig Geschick und einem Schminkspiegel auch selbst machen und bei hohem Fieber helfen die Eiswürfel aus dem Gefrierschrank.
Natürlich kann man dem Kampagnenverlauf auch auf Facebook folgen oder auf die Website www.aerzte-informieren.at gehen.
Ernster Hintergrund
Was auf Youtube witzig aufgelöst ist, hat einen sehr ernsten Hintergrund. Seit vielen Jahren stagniert die öffentliche Gesundheitsversorgung, es gibt einen zunehmenden Kassenärztemangel und schleichende Leistungsreduktionen. Der steirische Kurienobmann und Vizepräsident Norbert Meindl brachte es in seiner Funktion als stellvertretender Bundeskurienobmann auf den Punkt: „Ärzte haben medizinische Guidelines zu befolgen und die Menschen zu versorgen und die Politik folgt einem ‚Kostendämpfungspfad‘ – das ist heute nicht mehr in Einklang zu bringen.“
Fotos: ÖÄK