Arzt im besonderen Dienst: Musik mit Hirn

Als Assistenzärztin am Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie untersucht Aitak Farzi derzeit, wie sich Fehlernährung auf die Gehirnfunktion auswirkt. Ihre persönliche Gehirnleistung steigert sie mit Musik – als Geigerin und Sängerin.

Aufgewachsen in einer musikalischen und musikinteressierten Familie – ein Bruder, der Musik studierte und mehrere Instrumente spielt, Blockflöte in der Volksschule, seit dem achten Lebensjahr Violinunterricht am Johann-Joseph-Fux-Konservatorium und unzählige private Gesangsstunden – begonnen als Hobby und auch heute noch ist die Musik „bereichernd und ein Mittel der Psychohygiene und Alltagsverarbeitung“, so Farzi.

„Musizieren macht unglaublichen Spaß, vor allem wenn man gemeinsam mit anderen Personen musizieren kann. Wenn es den Zuhörern dann auch noch gefällt, ist es natürlich umso schöner. Für mich ist Musik eine Lebensbereicherung, auch wenn man Kraft, Konzentration und Zeit investieren muss“, erzählt sie.

Dass dieses Hobby zeitaufwändig ist, liegt wahrscheinlich auch am breiten Spektrum: Als langjähriges Mitglied des Sinfonieorchesters des Johann-Joseph-Fux Konservatoriums, dem Mitwirken an „Hirten- und Krippenlieder“ in der Antoniuskirche des Volkskundemuseums, einem Geigen-Duo („Duetto Diletto“) mit Anselm Schaufler kann sie einerseits ihre Liebe zur klassischen Musik ausleben.

Andererseits hat Farzi auch einen Hang zur Weltmusik: Balkan-, Latin-, persische Musik mit Einflüssen aus Jazz, Rock, Folk und Pop. Mit ihrer Band „Aitak Farzi Project“ ist sie schon im Rahmen des Forum Alpbach aufgetreten.

 

Therapeutische Wirksamkeit

Wie sich die Pharmakologie mit der Musik verträgt? „Musik kann – ähnlich wie ein Pharmakon –  auch therapeutisch wirken. Vor allem auf neurologische und psychiatrische Symptome kann Musik positive Auswirkungen haben.“

Aber auch die Entwicklung eines Kindes kann Musik fördern. Farzi’s klarer Appell: „Ermutigen Sie Ihre Kinder, zu musizieren und unterstützen Sie sie dabei ein Instrument zu lernen. Sie könnten ihr Leben lang davon profitieren.“

MyNewGut
Im Rahmen des EU-Projekts „MyNewGut“ ist Aitak Farzi Teil des MedUni Graz-Projektteams und erforscht unter der Leitung von Univ.-Prof. Mag. Dr. Peter Holzer, dem Leiter der Forschungseinheit für Translationale Neurogastroenterologie, wie sich Fehl¬ernährung auf das Gehirn und die Stimmung auswirkt. Berücksichtigt wird dabei vor allem, welche Rolle Veränderungen des Darmmikrobioms  in diesem Prozess spielen.

CBmed
Im von Univ.-Prof. Dr. Thomas Pieber geleiteten K1-Kompetenzzentrum für Bio-markerforschung CBmed – Centre for Biomarker Research in Medicine, arbeitet Aitak Farzi im Team mit anderen Forscherinnen und Forschern an neuen Biomarkern, mit deren Hilfe Volkskrankheiten, wie Krebs oder Diabetes besser diagnostiziert bzw. behandelt werden können.

Ihre Forschungsgruppe sucht hier vor allem nach Biomarkern, die positive Wirkungen verschiedener Probiotika entlang der Mikrobiom-Darm-Gehirn-Achse anzeigen können.

 

Fotocredit: Fischer

Grazer Straße 50a1