„Fast mein Leben“
Die Grazer Fortbildungstage jubilieren. Sie finden heuer zum 30. Mal statt. Der Internist Paul Pavek hat sie als Co-Organisator und Kongressleiter mitgeprägt. Der 75-Jährige will dem Fortbildungsteam auch weiter mit Rat und Tat zur Seite stehen.
„Die Grazer Fortbildungstage sind fast mein Leben“, sagt Paul Pavek. Obwohl längst im ärztlichen „Unruhestand“, besucht er immer noch regelmäßig Kongresse (nicht nur) im deutschsprachigen Raum, um spannende Referentinnen und Referenten für Graz zu gewinnen. Was mittlerweile nicht allzu schwer fällt: Denn die Grazer Fortbildungstage sind auch international – als bewusst deutschsprachiger Kongress natürlich vor allem im deutschsprachigen Raum – sehr bekannt und beliebt. Heuer erleben sie ihre 30. Auflage und sind einer der größten regelmäßig stattfindenden ärztlichen Kongresse.
Rund 1.500 Besucherinnen und Besucher finden sich Jahr für Jahr in Graz ein, um die Veranstaltungen im Congress, im Hörsaalzentrum am Universitätsklinikum-LKH Graz und auch in der Ärztekammer Steiermark zu besuchen. „Erfunden“ hat die Grazer Fortbildungstage der frühere und leider früh verstorbene Fortbildungsreferent der Ärztekammer Steiermark, Michael Hasiba. Und er hat auch Pavek ins Boot geholt, ebenso wie den aktuellen Fortbildungsreferenten, Universitätsprofessor und internistischen Ernährungsspezialisten Hermann Toplak. Die Erfindung bestand vor allem darin, den zuvor in Bad Gleichenberg zahlenmäßig dahindarbenden Kongress nach Graz zu holen. Hier wurde er zur Erfolgsstory.
Auch, weil die Grazer Fortbildungstage sich permanent erneuert haben, um traditionsreich zu bleiben, aber gleichzeitig zeitgemäß zu sein. Obwohl die großen Vorträge ihre Bedeutung nicht verloren haben (für dieses Jahr konnte u. a. der bekannte deutsche Ernährungsmediziner Hans Konrad Biesalski für eine „Morgenvorlesung“ gewonnen werden) erfreuen sich die überschaubaren Formate zunehmender Beliebtheit: „Kleine Gruppen, kurze Vorträge mit der Möglichkeit zur Diskussion werden immer wichtiger“, weiß Pavek. Längst sind die Veranstaltungen der Grazer Fortbildungstage auch im Internet gelandet. Dort kann man sie nachschauen. Auch inhaltlich sieht Paul Pavek neue Trends: „Gender- und Ganzheitsmedizin gewinnen immer mehr an Bedeutung.“
Zukunft
Einige Wünsche für die Zukunft hat er auch: Vor allem will Pavek die „GFT“ auch in zehn Jahren mit 85 Jahren noch besuchen können.
Er wünscht sich aber auch noch mehr Bewerbung im deutschsprachigen Raum und ein noch bunteres Teilnehmerbild durch mehr Fachärztinnen und Fachärzte, auch aus dem Spitalsbereich. „Und keine Überschneidungen mit anderen Veranstaltungen.“
Diese Wünsche sollten ihm seine Nachfolgerinnen und Nachfolger wohl erfüllen können. Wobei: Das Überschneidungsthema betrifft wohl eher andere. Der Termin der Grazer Fortbildungstage Anfang Oktober ist ja immer der gleiche und daher allgemein bekannt.
AERZTE Steiermark 10/2019
Fotos: Ärztekammer für Steiermark