31. Mai 2019
Gesundheitstelefon 1450 und Bereitschaftsdienst neu
Ärztekammer verlangt aktuelle Zahlen und „völlige Transparenz“ für Spitalsambulanzen
Das Gesundheitstelefon 1450 und der Bereitschaftsdienst neu werden zwar in vielen steirischen Regionen positiv aufgenommen, aber es gibt auch Probleme. In den Spitalsambulanzen fehlen tagesaktuelle Informationen über die Besetzung der Dienste. Es gibt auch keine Zahlen über die Auswirkungen des neuen Systems auf die Beanspruchung der Ambulanzen. Der Obmann der angestellten Ärztinnen und Ärzte in der Ärztekammer Steiermark, Eiko Meister, verlangt nun im Sinne einer besseren Planbarkeit „völlige Transparenz“.
Aus Sicht der Ärztinnen und Ärzte in den Spitalsambulanzen ist das Wissen, wie viele der geplanten Dienste in einer Region tatsächlich besetzt sind, ungemein wichtig: „Wenn wir diese Informationen etwa einige Tage vor einem Wochenende bekommen, können wir für die zu erwartenden Patientenströme entsprechende Vorkehrungen treffen“, erklärt Ärztekammer-Vizepräsident Eiko Meister, Sprecher der angestellten Ärztinnen und Ärzte, selbst als stellvertretender Leiter der internistischen Notfallaufnahme am LKH-Universitätsklinikum Graz Experte auf diesem Gebiet.
„Ohne tagesaktuelle Informationen ist Planung aber kaum möglich, die Spitalsambulanzen bewegen sich im Blindflug“, so Meister weiter. Die derzeitige Situation sei aber völlig unbefriedigend: Die Ärztekammer bekomme zwar statistische Daten, aber nur auf Anfrage und mit einer gewissen Zeitverzögerung.
Was will Meister? „Hilfreich wäre eine Webplattform, aus der eine Spitalsambulanz immer aktuell erfahren kann, welche Dienste an einem bestimmten Tag besetzt sind und welche nicht“. Eine solche Plattform fehle aber, obwohl die Daten grundsätzlich vorhanden sind. Seine Forderung: „Diese Webplattform, zugänglich für alle Ambulanzen, muss im Sinne der Planungssicherheit umgehend geschaffen werden. Wir brauchen völlige Transparenz.“
Keine Zahlen über Auswirkungen auf die Ambulanzen
Zweites Problem: Über die Auswirkungen des neuen Bereitschaftsdienstsystems auf die Inanspruchnahme der Spitalsambulanzen fehlen aussagekräftige Überblicksinformationen. „Das ist ein hausgemachtes Statistikproblem der KAGes“, so Meister. Die Führung der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft habe mehrfach versichert, dass sie diese Daten quasi auf Knopfdruck zur Verfügung stellen könne. Bis heute lägen aber diese Zahlen nicht vor, so der Sprecher der betroffenen Ärztinnen und Ärzte: „Diese Zahlen sind ja auch für die Planer im Gesundheitsfonds äußerst wichtig – die KAGes muss liefern."