Pressegespräch, 21. Jänner 2025

 

Gemeinsam gut versorgen: „Gesunde Steiermark/Gesundes Österreich“

Ärztekammer fordert 200 neue Kassenstellen für die Steiermark. Die Neuschaffung von 23 Kassenstellen für Innere Medizin sind notwendig alleine um die ambulante Versorgung in der Steiermark zu verbessern und Wartezeiten beim Kassenarzt reduzieren.

Die Ärztekammer Steiermark unterstützt die von Primarius Erich Schaflinger, Vorsitzender des Koordinationsgremiums für Versorgungssicherheit, angestoßene Resolution „Gesunde Steiermark/Gesundes Österreich“, die bis zum 31. März 2025 in den steirischen Spitälern und Ordinationen unterschrieben werden kann.

Die in der Resolution geforderte Stärkung der Versorgung durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sei „ein wichtiges Anliegen, das jedem vernünftigen Menschen am Herzen liegen muss“, so Ärztekammer-Steiermark-Präsident Michael Sacherer, „ein Sparprogramm im Gesundheitsbereich würde die Österreicherinnen und Österreicher krank machen“, warnte Sacherer. Mit der Informationskampagne „Zuerst zum Hausarzt“, sowie den Leitfäden „Wohin mit welcher Krankheit?“ für Erwachsene und Kinder habe die Ärztekammer Steiermark bereits wichtige Schritte gegen die Spitalslastigkeit des Systems gesetzt.

Um die Gesundheitsversorgung in der Steiermark sicherzustellen, sind 200 neue Kassenstellen erforderlich. Die Neuschaffung von 23 Kassenstellen für Innere Medizin, die aus einer Erhebung der Fachgruppe Innere Medizin hervorgegangen sind, sind unausweichlich für die Versorgung der Steirerinnen und Steirer. Hierzu sind zusätzliche finanzielle Mittel notwendig.

Der Obmann der angestellten Ärztinnen und Ärzte in der Steiermark, Gerhard Posch, sagte, „dass die Stärkung der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte der einzige Weg ist, um die Spitäler wirkungsvoll zu entlasten“. Dies sei angesichts der ungesund hohen Frequenzen der Notfallambulanzen ein Gebot der Stunde.
Neben strukturellen und finanziellen Maßnahmen müsse auch eine Reduktion der Bürokratie erfolgen, damit die Ärztinnen und Ärzte ausreichend Zeit für die Behandlung ihrer Patientinnen und Patienten im Spital haben.

„Von der Stärkung der Versorgung durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte wird zwar viel gesprochen, die Politik und die Pflichtkrankenkassen müssen aber endlich ins Handeln kommen“, monierte Dietmar Bayer, Obmann der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in der Steiermark. In Richtung Regierungsverhandlungen auf Bundesebene mahnt Bayer ein, dass der Schwerpunkt nicht nur auf Wirtschaft liegen darf, sondern die Anliegen der Bevölkerung ebenso Gehör finden müssen und das Thema Gesundheit die größte Baustelle der Republik darstellt. Ohne gesunde Menschen gibt es keine gesunde Wirtschaft.
Der unzureichende Leistungskatalog der ÖGK verhindere eine zeitgemäße Versorgung der Patientinnen und Patienten. Dringend erforderlich seien nun strukturelle Maßnahmen, wie in der Resolution Gesunde Steiermark/Gesundes Österreich formuliert. Bayer kritisierte auch „das zögerliche Vorgehen der ÖGK, die als bei weitem größte Pflichtkrankenkasse ein massives Sparprogramm zu Lasten ihrer Versicherten und unserer Patientinnen und Patienten“ gehe. Mit Abschaffung von Limiten und Degressionen und neuen Rahmenvereinbarung wie Jobsharing können Kassenstellen attraktiver werden.

Der Initiator der Resolution, Primar Erich Schaflinger, wies darauf hin, „dass nur ein Schulterschluss zwischen niedergelassenen Ärztinnen/Ärzten und dem Spitalsbereich eine nachhaltige Strukturverbesserung im Gesundheitswesen bewirken kann“.
Mehr denn je sind daher umfassende, entschlossene und nachhaltige Reformen zur Stärkung zentraler Versorgungstrukturen notwendig.
Die steirischen Ärztinnen und Ärzte sehen es als ihre Verantwortung und machen sich gemeinsam für die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung stark.


Die Ärztekammer Steiermark hat Unterschriftenlisten sowie Informationsplakate an Arztpraxen und Spitäler verschickt, um die Resolution „Gesunde Steiermark/Gesundes Österreich“ zu unterstützen.
Die Steirerinnen und Steirer können bis zum 31. März 2025 unterschreiben.

 

Fotocredit: Ärztekammer Steiermark/Schiffer
Foto v.l.n.r.: Vizepräsident/Kurienobmann Prof. Dr. Dietmar Bayer, Präsident Dr. Michael Sacherer, Vorsitzender des Koordinationsgremiums für Versorgungssicherheit Prim. DDr. Erich Schaflinger, Vizepräsident/Kurienobmann Dr. Gerhard Posch