„Mut zur Revision und echte Entscheidungskompetenz“: Ärztekammer Steiermark fordert Kurswechsel bei der ÖGK

Es ist höchst an der Zeit, den Reformkurs in der Gesundheitsversorgung weiterzuentwickeln. Die bisherige „Neuaufstellung“ durch Zentralisierung der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) hat sich nicht bewährt – im Gegenteil: Regionale Versorgungslücken wurden verschärft, und flexible Lösungen vor Ort sind kaum mehr möglich.

Die Vielzahl an kritischen Stimmen aus Politik und Interessensvertretungen macht deutlich, dass die Struktur der ÖGK grundlegend hinterfragt werden muss. Die zentralisierte Verwaltung berücksichtigt regionale Besonderheiten nicht aus-reichend und erschwert konkrete Verbesserungen für Patientinnen und Patienten. Statt Fortschritt und Flexibilität erleben viele Beteiligte eine Zunahme an Bürokratie und eine Blockade dringend notwendiger Lösungen.

Dr. Alexander Moussa, Referent für Kassenärztinnen und Kassenärzte in der Ärztekammer Steiermark, betont: „Wir fordern die Politik auf, diesen Fehler jetzt auch tatsächlich zu korrigieren. Es braucht einen klaren Kurswechsel zurück zu regionalen Entscheidungskompetenzen.“
Aktuell scheitern Tarif- und Leistungs-Verhandlungen mit der ÖGK in allen Bundesländern an starren zentralen Vorgaben. Die Folge ist eine Pattsituation, die flexible, regionale Lösungen verhindert und die Versorgungssicherheit gefährdet.

Dr. Gudrun Zweiker, stellvertretende Kurienobfrau der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in der Steiermark, ergänzt: „Die zentralistische ÖGK hat die Lösung regionaler Probleme nur verkompliziert. Wir brauchen wieder direkte Ansprechpartner vor Ort, damit wir gemeinsam pragmatische, funktionierende Lösungen für unsere Patientinnen und Patienten umsetzen können.“

Die Ärztekammer Steiermark fordert daher:

  • Rückführung von Entscheidungskompetenzen auf die Landesebene
  • Wiederaufbau starker Landesgeschäftsstellen mit klaren Ansprechpartnern
  • Flexible, regionale Vertragspartnerschaften zur gezielten Schließung von Versorgungslücken

Präsident Dr. Michael Sacherer fordert: „Effiziente und effektive Entscheidungen müssen vor Ort getroffen werden, nicht aus der Ferne. Es braucht Mut, getroffene Entscheidungen zu revidieren und aus Fehlern zu lernen – genau das fordern wir ein.“