28. April 2020

„Normalisierung“ für Spitalsärztinnen und Spitalsärzte

Spitalsärztesprecher Meister verlangt Rückkehr zur Normalität, um Patientinnen und Patienten besser versorgen zu können

Die Corona-Krise hat einen gewaltigen Rückstau bei anderen Behandlungen und geplanten Operationen verursacht. Der soll jetzt aufgeholt werden. Dafür müssten aber die Arbeitsbedingungen für die Spitalsärzte unter Berücksichtigung entsprechender Sicherheitsstandards wieder „normalisiert“ werden verlangt der Sprecher der steirischen Spitalsärztinnen und Spitalsärzte, Ärztekammer-Vizepräsident Eiko Meister.

Außertourlicher Schichtdienst in Krankenhäusern mit vielen COVID-19-Patientinnen und -Patienten, kaum Arbeit und Dienstfreistellungen an anderen Spitälern, dazu die teilweise Aufhebung der Arbeitszeitregelungen durch die Corona-Gesetzgebung, so ist die Lage derzeit in der Steiermark. „Das waren durchaus verständliche Maßnahmen, die angesichts der Corona-Krise von den Ärztinnen und Ärzten natürlich ohne Widerspruch akzeptiert wurden“, versichert Spitalsärzteobmann und Ärztekammer-Vizepräsident Eiko Meister.

Aber, so Meister weiter, „wenn wir wieder mehr Normalität für die Patientinnen und Patienten wollen, brauchen wir auch einen klaren Fahrplan zur Beendigung des Ausnahmezustandes für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“. Denn unter den Corona-Arbeitsbedingungen könnten geplante Behandlungen und Operationen, „die Patientinnen und Patienten natürlich brauchen“ nicht im erforderlichen Ausmaß geleistet werden, „ein Aufholen des Rückstaus“ sei schlicht unmöglich.

Deswegen verlangt Meister, dass „die Spitalsträger, allen voran die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft KAGes einen Plan zur Beendigung dieses Ausnahmezustandes vorschlagen. Die Steiermark könne hier „bahnbrechend für Österreich sein, wie sie es bereits bei der Umsetzung des Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetzes vor fünf Jahren war“, sagte der Spitalsärztesprecher.