AERZTE Steiermark 05/2024

Heldinnen und Helden der Gesundheitsversorgung

Ärztinnen und Ärzte leisten ungemein viel für ihre Patientinnen und Patienten.
Auch ein Blick auf die Zahlen belegt das.

Mehr als 6.800 Ärztinnen und Ärzte kümmern sich um die Gesundheit der Menschen in der Steiermark, als Allgemeinmediziner:innen und Fachärzt:innen. In den Spitälern und in der Niederlassung. Knapp 1.000 stehen noch in Ausbildung. Schauen wir uns die Zahlen im Detail an. Fast 2.400  Ärztinnen und Ärzte führen eine eigene Praxis. Gut 1.400 davon sind Fachärzt:innen. An die 930 ÖGK-Vertragsärztinnen und -ärzte gibt es. Hier dominiert mit 566 Ärztinnen und Ärzten die Allgemeinmedizin. 141 führen eine ärztliche Haus­apotheke, 117 sind als Gemeinde- oder Distriktsärzt:innen im Einsatz. Jeweils 67 arbeiten als Notärzt:innen und Schulärzt:innen. 


2,7 Millionen Behandlungen

Allein 2,7 Millionen Behandlungsfälle hatten die niedergelassenen ÖGK-Vertragsärztinnen und -ärzte für Allgemeinmedizin im letzten Jahr zu bewältigen, 2022 waren es sogar mehr. Dafür stieg der Fallwert von rund 60 auf fast 65 Euro, das Gesamthonorar pro Ärztin bzw. Arzt stieg um knapp 4,6 Prozent.

Beachtlich ist, dass sowohl die Bedeutung der Mutter- bzw. Eltern-Kind-Pass- als auch der allgemeinen Vorsorgeuntersuchung im Jahr 2023 stark zunahm – ohne dass kurative Leistungen deswegen an Relevanz verloren hätten.

Die Fachärztinnen und Fachärzte mit ÖGK-Vertrag kamen 2023 auf knapp 1,6 Millionen Behandlungsfälle, rund 43.000 mehr als im Jahr zuvor.

Der durchschnittliche Fallwert stieg von weniger als 84 auf gut 89 Euro. Die Honorare pro Praxis stiegen um mehr als 9 Prozent. Dazu kommen noch knapp 580.000 Labor-Behandlungsfälle mit einem rückläufigen Fallwert von 13,37 Euro und mehr als 310.000 Radiologie-Behandlungsfälle mit einem durchschnittlichen Fallwert von knapp 69 Euro (leicht steigend).


Fast eine Viertelmillion stationär – und noch viel mehr ambulant

In den öffentlichen steirischen Spitälern hatten die knapp 3.600 Ärztinnen und Ärzte (inklusive jene in Ausbildung) an die 245.000 Patientinnen und Patienten stationär und knapp 1,8 Millionen ambulant zu versorgen (Gesundheitsfonds 2022).

Unter den stationären Patient:innen waren rund 30 Prozent 75 Jahre und älter. Ambulant machte diese Gruppe nur 18 Prozent aus. Auf 100 Betten kamen dabei etwa 50 Ärztinnen und Ärzte („Überregionalen Auswertung der Dokumentation in landesgesundheitsfondsfinanzierten Krankenanstalten 2022“), was unter dem Österreichwert liegt.

Die bei Weitem meisten Ärztinnen und Ärzte, nämlich 72 Prozent, arbeiten in KAGes-Spitälern. Es folgt die Medizinische Universität Graz mit etwa 15 Prozent. Die Barmherzigen Brüder kommen auf 5 und die Elisabethinen auf ca. 3 Prozent. Die weiteren Träger der fondsfinanzierten Krankenhäuser (UKH Graz und Kalwang, Diakonissen Schlad­ming, Marienkrankenhaus Vorau) sind die Ergänzung auf 100 Prozent.

Beim größten Träger – der KAGes – waren es knapp 2.600 Ärztinnen und Ärzte (Personen). Der jüngste Geschäftsbericht (2022) nennt 208.435 stationäre und 1.036.477 ambulante, in Summe also 1.244.912 Patientinnen und Patienten.

Von den stationären Aufenthalten in steirischen Akut­spitälern entfielen laut der „Überregionalen Auswertung der Dokumentation in landesgesundheitsfondsfinanzierten Krankenanstalten 2022“ (jüngste Zahlen) gut 5 Prozent auf Intensivüberwachungs- und -behandlungseinheiten.

Gut 85 Prozent der Patientinnen und Patienten belegten ihr Spitalsbett zwischen einem und 28 Tagen (Durchschnitt 5,5 Tage). Länger als 28 Tage dauerten 2,6 Prozent der Aufenthalte.

Fast 94 Prozent der statio­nären, steirischen Spitalspatientinnen und -patienten hatte ihren Wohnsitz  auch in der Steiermark, nur knapp 1 Prozent hatte einen ausländischen Wohnsitz.


Mehr Burgen- als Ausländer:innen

Etwa doppelt so viele wie aus dem Aus- kamen aus dem Burgenland in die Steiermark.

Ähnlich hoch war der Anteil der in der Steiermark Wohnhaften auch unter den ambulanten Patientinnen und Patienten.

Die meisten Aufenthalte betrafen Krankheiten des Verdauungssystems, danach kamen Verletzungen, Vergiftungen und andere Folgen äußerer Ursachen. Bei den Hauptdiagnosen lagen Krankheiten des Kreislaufsystems voran. Beim Ranking nach ICD-Gruppen lagen österreichweit die „Affektio­nen der Linse“ voran, gefolgt von „sonstigen Formen der Herzkrankheit“ und Entbindungen. Bei den operativen Leistungen lagen die Geburten überhaupt voran, gefolgt von Operationen am Kniegelenk und am Uterus.

Bei den ambulanten Operationen lagen jene von Haut- und Weichteilgewebe deutlich voran, gefolgt von Operationen an Mundhöhle und Speicheldrüsen. Bei den konservativen Leistungen waren die Computertomographien an der Spitze.

Eine unspezifische Hauptdiagnose gab es in der Steiermark bei 8,5 Prozent der codierten Fälle, der klar geringste Wert in Österreich (Schnitt 12 Prozent).


Am Limit

Die Zahlen belegen: Die steirischen Ärztinnen und Ärzte tun immens viel für ihre Patientinnen und Patienten – egal, ob in der Niederlassung oder im Spital. Und sie gehen dabei ohne zu zögern oft genug an das eigene Limit oder sogar darüber hinaus.

 

Illus: Illu: Adobe Firefly

Grazer Straße 50a1
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