AERZTE Steiermark 01/2025
7 Punkte zur Attraktivierung
Einen 7-Punkte-Plan für eine starke Kassenmedizin hat die Bundeskurie Niedergelassene Ärzte im Dezember vorgelegt, um eindimensionalen Ansätzen im Kassenwesen entgegenzuwirken.
Im Dezember hat die Bundeskurie ein 7-Punkte-Programm zur Attraktivierung der Kassenverträge vorgelegt. Es umfasst ...
- moderne und gerechte Arbeitsbedingungen
- einen österreichweit einheitlichen ÖGK-Leistungskatalog
- die ärztliche Medikamentenabgabe
- den Erhalt und Ausbau von Hausapotheken
- Ärzt:innen statt Konzernen als Träger von Zentren
- eine e-Health-Milliarde
- die Forcierung der Vorsorgemedizin
Geld ist wichtig, aber nicht alles
Flexiblere Verträge, moderne Arbeitsbedingungen, einheitliche Leistungen, Aufwertung der Gesprächsmedizin und weniger Bürokratie … das sind laut Bundeskurie Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte jene Faktoren, die neben den finanziellen Rahmenbedingungen Ärztinnen und Ärzte dazu bewegen, einen Kassenvertrag anzustreben.
„In einem sind sich in der österreichischen Gesundheitspolitik alle einig: Das Kassensystem muss attraktiver gemacht werden. Die Frage ist nun, wie wir das angehen – genau das haben wir in unserem 7-Punkte-Plan für eine starke Kassenmedizin festgehalten“, sagte Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte. Denn leistungsgerechte Honorare ohne die aktuell bestehenden Behandlungsbeschränkungen wie Deckelungen und Degressionen seien ein wichtiges Element, aber keinesfalls das einzige, so Wutscher. „Es hilft und reicht nicht, immer und immer wieder die finanzielle Gebarung der Kassenärztinnen und Kassenärzte zu betonen und sich zu wundern, warum sich die fast 300 offenen Kassenstellen in Österreich trotzdem nicht besetzen lassen“, sagt Wutscher.
Runder Tisch mit Politik und ÖGK
„Angesichts der zunehmenden Probleme der Österreichischen Gesundheitskasse, wie aktuell in der Steiermark und im Burgenland zu sehen, überhaupt ansprechende Angebote zur Verhandlung mitzubringen, muss sich die Diskussion darum drehen, wie wir unser solidarisches Gesundheitssystem langfristig finanzieren können. Wir fordern nach wie vor einen Runden Tisch mit Politik und ÖGK, um mit uns gemeinsam Lösungskonzepte umzusetzen“, sagte Dietmar Bayer, steirischer Kurienobmann und stellvertretender Bundeskurienobmann.
Foto: Schiffer