01.10.2025
 

Rettungstransporte: Effizienz und Lenkung statt Umwege

Eine verpflichtende effiziente Patientenlenkung könnte zur dringend notwendigen Entlastung des Krankentransportwesens und der Ambulanzen beitragen und so enorme Kosteneinsparungen schaffen. Die steirische Ärzteschaft fordert, dass Patient:innen wenn möglich direkt zu wohnortnahen Hausärzt:innen oder Bereitschaftsdiensten transportiert werden, anstatt automatisch ins Krankenhaus gebracht zu werden.

Prof. Dr. Dietmar Bayer, Vizepräsident und Obmann der Kurie Niedergelassene Ärzte, sowie Dr. Alexander Moussa, kassenärztlicher Referent der Ärztekammer Steiermark, begrüßen die aktuell notwendige Debatte rund um die Finanzierung der Rettungsdienste und stellen klar: „In Zeiten knapper Budgets darf nicht länger nur über Leistungskürzungen diskutiert werden – es braucht intelligente und patientennahe Lösungen.“ Um rasch funktionierende Lösungen zu entwickeln ist die Einbindung der Experten aus der Praxis notwendig. Konzepte, wie unnötige Rettungstransporte und Spitalszuweisungen verhindert werden können, wurden seitens der Ärzteschaft bereits vorgelegt.

Sinnvolle Patientenlenkung statt unnötiger Kilometer

„Wir fordern, dass Rettungstransporte Patientinnen und Patienten nicht mehr routinemäßig in teils weit entfernte klinische Einheiten führen, wenn diese ebenso beim wohnortnahen Hausarzt oder in den offenen Bereitschaftsdienst-Ordinationen bestens versorgt werden können“, so Bayer.
Ein wichtiger Schritt dazu wäre bereits bei der telefonischen Patientenberatung umzudenken: „Wenn unter der Nummer 1450 fast immer die Empfehlung für den Transport ins Krankenhaus erfolgt, wird viel Geld ineffizient eingesetzt. Oft würde es genügen, sich mit dem Hausarzt oder dem nächstgelegenen Bereitschaftsdienst-Arzt in Verbindung zu setzen. Das entlastet nicht nur das Rettungswesen, sondern trägt wesentlich zur dringend nötigen Entlastung der Ambulanzen bei“, so Dr. Gerhard Posch, Vizepräsident und Obmann der Kurie Angestellte Ärzte.

Riesiges Einsparpotenzial in Österreich

„Ein verantwortungsvoller Umgang mit den Ressourcen ist nicht nur geboten, sondern überfällig“, betont auch Moussa. „Wir gehen davon aus, dass durch die Vermeidung unnötiger Fahrten und durch einer besseren Patientenlenkung österreichweit ein zweistelliger, vermutlich sogar dreistelliger Millionenbetrag eingespart werden könnte – und zwar, ohne Abstriche bei medizinischer Qualität oder Sicherheit.“

Dietmar Bayer: „Mit effizienteren Transport- und Lenkungskonzepten können wir sowohl unser Gesundheitssystem nachhaltiger sichern, als auch die Patientinnen und Patienten besser versorgen.“