17. Juli 2024

Grünes Licht für Kinder-PVE in der Steiermark

Neuer Gesamtvertrag als Grundlage.

Die Einladungsfrist für die geplante Kinder-PVE in Zeltweg läuft noch bis Ende Juli. Aber eine wichtige Maßnahme haben ÖGK und Ärztekammer Steiermark (Kurie niedergelassene Ärztinnen und Ärzte) erledigt: Es gibt nun erstmals einen speziellen Gesamtvertrag für Kinder-PVE.

Bei einem Pressegespräch betonte Vinzenz Harrer, Vorsitzender des Landesstellenausschusses der Österreichischen Gesundheitskasse in der Steiermark, diesen bedeutenden Schritt für die kinderärztliche Versorgung in der Steiermark: „Schritt für Schritt kommen wir den ersten Kinder-Primärversorgungseinheiten in der Steiermark näher. Der erfolgreiche Abschluss des Gesamtvertrages und die Ausschreibung der Kinder-PVE in Zeltweg gelten sicherlich als Meilenstein unserer Bemühungen, die Gesundheitsversorgung in Österreich immer weiterzuentwickeln und zu optimieren. Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Gesundheitsberufen ist entscheidend, um die bestmögliche Versorgung sicherzustellen. Mit einer Kinder-PVE haben Kinder und Jugendliche an sieben Tagen die Woche Zugang zu wohnortnaher, hochwertiger Gesundheitsversorgung, denn eine frühzeitige und umfassende Betreuung kann einen entscheidenden Beitrag zur Gesundheit und Entwicklung der Kinder leisten.“

Der Präsident der Ärztekammer Steiermark, Michael Sacherer, sagte, er hoffe, „dass durch den neuen Vertrag das Interesse der Fachärztinnen und Fachärzte für Kinder- und Jugendheilkunde in einem PVE tätig zu werden deutlich steigen“ werde. Dadurch werde es möglich, die kinder- und jugendärztliche Versorgung in der Steiermark wieder zu stärken und auf ein auch quantitativ hohes Niveau zu bringen. „Die Qualität stimmt ja“, betonte Sacherer.

Der Obmann der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, Ärztekammer-Vizepräsident Dietmar Bayer, wies darauf hin, „dass der Vertrag für Kinder-PVE nach dem Vorbild des allgemeinmedizinischen PVE-Vertrages entwickelt wurde, und darüber hinaus auch noch die Besonderheiten der Kindermedizin einfühlsam berücksichtigt“. So sei im gemeinsamen Bemühen eine gute Grundlage für die Versorgung der jungen Steirerinnen und Steirer geschaffen worden.

Die Honorierung ist mehrschichtig. Die Basis ist die Grundpauschale pro Ärztin oder Arzt pro Jahr, dazu kommt eine Fallpauschale pro Patientin bzw. Patient und Quartal. Einige Leistungen können zusätzlich verrechnet werden. Die Gesamthonorierung liegt dabei klar höher als bei allgemeinen PVE.
Weiters gibt es eine Sachkostenpauschale zur Finanzierung des nichtärztlichen Fachpersonals. Diese wird vom Gesundheitsfonds Steiermark und der ÖGK getragen. Dazu kommen weitere Fördertöpfe.

„Ich bin sehr stolz, dass wir in der Steiermark als Vorreiterbundesland bei den Gesundheitszentren jetzt mit den Kindergesundheitszentren einen weiteren Schritt nach vorne gehen können. Dieses neue Angebot für unsere Kinder und Jugendlichen zu schaffen, ist mir ein Herzensanliegen. Mit den geplanten Zentren in Graz und in Zeltweg gibt es zwei weitere wichtige Bausteine für die bestmögliche Gesundheitsversorgung für alle Steirerinnen und Steirer.“, betonte ÖVP-Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl. Er gehe davon aus, dass bereits mit Oktober die Kinder-PVE-Versorgung beginnen könne.

"Die Etablierung von Kinder-Primärversorgungseinheiten ist eine zukunftswei-sende Innovation im Gesundheitswesen. Sie ermöglichen es Fachärztinnen und Fachärzten für Kinder- und Jugendheilkunde, in einem multiprofessionellen Team zu arbeiten und flexible Arbeitszeiten zu nutzen. Mit dieser modernen Herangehensweise schaffen wir nicht nur bessere Arbeitsbedingungen, sondern sichern auch die bestmögliche Versorgung für unsere Kinder. Dies ist ein klarer Beweis dafür, dass wir bereit sind, neue Wege zu gehen, um die Gesundheitsversorgung nachhaltig zu verbessern." lobte auch Landtagsabgeordneter und SPÖ-Gesundheitssprecher Klaus Zenz.

Das Einladungsschreiben der ÖGK zu Bewerbungen für die geplante Kinder-PVE in Zeltweg ist bereits online auf der Website der Ärztekammer Steiermark verfügbar.

 

v.l.n.r. Kurienobmann Prof. Dr. Dietmar Bayer, LAbg. Klaus Zenz, Landesrat Dr. Karlheinz Kornhäusl, Präsident Dr. Michael Sacherer, Vorsitzender KommR Vinzenz Harrer

Fotocredit: Schiffer

Grazer Straße 50a1